„Auf jeden Fall vitale und sozialer! Es muss wieder mehr Leben in die Innenstädte. Ich glaube, dass man vom traditionellen Einfamilienhaus wegkommen muss. Allein schon wegen des Flächenverbrauchs, der unsere Umwelt belastet. Aber auch wegen der Anonymisierung unserer Lebensbereiche!
Es gibt zu viele anonyme Areale
In den vergangenen Jahren sind viele Wohnviertel mit absolut einheitlicher Haustypologie entstanden. Das kommt vor allem daher, dass Bauen zurzeit günstig ist. Die Folge ist eine Tendenz zu kostensparenden Haustypen, die aber sehr uniform sind. Das schafft gesichtslose Areale, in denen die Leute nur zum Schlafen sind. Man wohnt hier, begegnet sich aber nicht mehr. Genauso unbelebt sind die Stadtzentren, weil hier wenige Leute wohnen. Was fehlt, ist die Durchmischung!
Neues Wohnen ist multifunktional
Ich denke, künftige Städte sollten sehr viel vitaler werden. Neue Stadtkonzepte müssen die Lebensbedürfnisse ihrer Bewohner in direkter Nähe zur Wohnung erfüllen. Konkret: Neue Wohngebäude sollten multifunktional sein. Im Erdgeschoss könnten Lebensmittelläden untergebracht werden. Oder Gemeinschaftsräume, die die Menschen zusammenbringen. Solche Entwicklungen gibt es durchaus schon: In Österreich werden vermehrt wieder Tante Emma-Läden in kleineren Ortskernen gefördert. Und was sagen ältere Leute dazu? ‚Endlich trifft man sich wieder beim Einkaufen – und nicht nur auf dem Friedhof!‘“