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Pestizide verringern den Lebensraum
Unberührte Naturflächen werden seit Jahren knapper, zumal Pestizide, Monokulturen und einseitige Gartenbepflanzung die Lebensräume von Flug- und Krabbeltierchen verrringern. „Insektenhotels bieten ihnen eine hilfreiche Alternative“, betont Ilona Schrimpf. Besonders wichtig findet sie, dass die kleinen Häuschen Schutz und Nistmöglichkeiten für Wildbienen, Hummeln oder Schlupfwespen bieten.
Auf vielseitiges Blütenangebot achten
Familien mit Kindern finden die quirligen Wohngemeinschaften spannend. Genauso passionierte Gärtner, denn die Insekten tragen dazu bei, dass im Garten alles gedeiht, was Blüten hat. Außerdem verringern die sie die Schädlingsdichte auf Rosen, Nelken und Co. Der Tipp von Ilona Schrimpf: „Achte darauf, dass in Deinem Garten viele verschiedene Blühpflanzen wachsen. Bienen wohnen gern dort, wo sie Nahrung finden. Besonders mögen sie heimische Blüten – Exoten stehen eher selten auf der Speiseliste“. Außerdem warnt die Biologin vor übertriebenem Ordnungswahn im Garten: „Wildbienen brauchen wilde Ecken“, betont die Naturexpertin.
Insektenhotels bauen
Meist bestehen Insektenhotels aus einer mit Löchern durchsetzten Mauer, auf die eine Art Schutzdach montiert wird. Damit sind die Nützlinge, die es sich hier gemütlich machen, gegen Wind und Regen geschützt. Gut zu bekommen sind sie in Baumärkten oder im Einzelhandel für Gartenbedarf. Aber Vorsicht: Nicht alle Insektenhotels die Du im Handel kaufen kannst, sind auch wirklich gut geeignet. Manche Materialien neigen zu Schimmel oder können sich im Lauf der Zeit zersetzen.
Wer sichergehen will, dass sein Insektenhotel vom Frühjahr bis spät in den Herbst ausgebucht ist, greift daher besser zur DIY-Variante. Ton, Hartholz, Bambus- und Pappröhrchen und Pflanzenstängel sind die gängigsten Baustoffe. Außerdem sind sie unter kleinen Gartenbewohnern ausgesprochen beliebt. „Die Löcher sollten auf keinen Fall rissig sein, damit sich die Insekten nicht beim Hineinschlüpfen verletzen“, erklärt Schrimpf. „Passionierten Bastlern empfehle ich, sich vor dem Sägen und Hämmern mit den Materialien zu beschäftigen. Manche Wildbienen bevorzugen zum Beispiel Stängel von Heckenrosen, Brombeeren oder Sonnenblumen. Andere stehen mehr auf den Komfort glatter Hohlräume, wie ihn Schilfrohr oder Stroh bieten.“

Vorsicht beim Holzkauf für Insektenhotels
Außerdem rät die Expertin zu Vorsicht beim Holzkauf: „Unbedingt Hartholz verwenden!“, merkt Ilona Schrimpf an. Weichholz hat nämlich die Eigenschaft, mit der Zeit Risse zu bilden – und das ist lebensgefährlich für die Brut der Insekten.
Bei der Gestaltung des DIY-Insektenhotels gibt es hingegen viele Möglichkeiten: Rund, eckig oder ganz konventionell in Hausform – da sind der Kreativität keine Grenzen gesetzt, denn Biene, Schlupfwespe und Co. interessieren sich nicht fürs Design. Sie wohnen da, wo sie gesund und sicher sein können. Wenn Du also gern die kleinen und summenden Nachbarn in Deinem Garten hast, beschäftige Dich vorher mit den Wohnbedürfnissen Deiner Gäste. Dann hast Du bestimmt viel Freude an den Tierchen und leistest mit Deinem Insektenhoten ganz nebenbei auch einen kleinen Beitrag zum Umweltschutz.